Ein Tram voller Teenager. Wie meist, schön gruppiert nach Männlein und Weiblein. Die Worte fliegen hin und her, sowohl verbal wie offenbar auch gleichzeitig via die ständig betippten Smartphones. Der Unterhaltungswert ist den adoleszenten Interessengebieten angemessen, ausserdem fehlt die elektronische Metaebene. Offenbar hatten die jungen......
Weischwägestockundso
Drei junge Herren im Tenue grün stehen mir gegenüber. Der eine mustert mich genau und bleibt lange an meinem Stock hängen, welchen ich leger zwischen den Fingern baumeln lasse. Schliesslich spricht er mich mit schwerer Zunge an: „V’wobisch?“. Hm, von wo bin ich? Ich ziehe fragend die Augenbrauen hoch. „Undwiealtbisch?“, lallt es weiter, „weischwägestockundso.“
Wie alt ich bin? Wegen dem Stock? Offenbar kann mich der Soldat in keine seiner etwas gar klein ausgefallenen und bereits mit Alkohol gefüllten Schubladen einsortieren.
„Ich bin 42, komm aus Zürich und der Stock ist da, weil ich ein Handicap mit dem Bein habe. Gibt’s da ein Problem?“, sag ich durchaus konfrontativ.
Es denkt (zumindest wird das Gehörte irgendwie prozessiert). Dann klärt sich sein Blick und er verkündet laut:“Mann, 42 ist ja schon alt, aber wenn ich mal 42 bin, will ich noch keinen Stock haben!“ Sprach’s, da legt sich der Zug in die Kurve und er stolpert unkontrolliert in die Arme seiner zwei Freunde.
Ich blicke in drei verdutzte Gesichter und entgegne: „Herren, sollte der junge Kollege hier noch ein Bier mehr trinken, dann leihe ich ihm meinen Stock gerne bereits heute.“ – Schallendes Gelächter.
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