Ein Tram voller Teenager. Wie meist, schön gruppiert nach Männlein und Weiblein. Die Worte fliegen hin und her, sowohl verbal wie offenbar auch gleichzeitig via die ständig betippten Smartphones. Der Unterhaltungswert ist den adoleszenten Interessengebieten angemessen, ausserdem fehlt die elektronische Metaebene. Offenbar hatten die jungen......
AnStand
Ach Du liebes Züri: Volles (sehr volles) Tram. Meist wird mir da ja ein Sitzplatz auf den vordersten Bankreihen angeboten (hier mal Merci all jenen die dies tun). Heute sind die Blicke jedoch januarfrustriert-stoisch auf das aparte Bodenmuster fixiert. Also zwäng ich mich durch die Eingangszone an zwei weiteren Sitzreihen vorbei und stelle mich stabilitätstechnisch quer zur Fahrtrichtung in den Mittelgang (merke, gerade sehr volle Trams sind im Mittelgang stets frei).
Da tönt’s in meinem Rücken gehässig:“Weshalb behalten die Leute im Tram nur immer ihre Rucksäcke an.“
Über die Schulter entgegne ich:“Wenn Sie mich sitzen liessen, müsste ich Ihnen nicht meinen Rucksack vors Gesicht halten“ und drehe mich um.
Die gepflegte Mittefünfzigerin holt Luft, sieht mich an, sieht meinen Gehstock, stockt ihrerseits und kann eine Replik dann doch nicht sein lassen. „Für solche wie Sie gibt es doch in der vordersten Reihe sitze.“
„Tja“, entgegne ich gedehnt, „da wollten halt -solche- wie Sie ebenfalls nicht aufstehen“ und setze mich auf den relativ schnell geräumten Platz.
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